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Medien und Erinnerungskultur

Neue Ausgabe der Balkan.Perspectives jetzt online abrufbar

Die 13. Ausgabe der „Balkan.Perspectives“ beschäftigt sich mit der Rolle der Medien bei der Vergangenheitsbewältigung. Wie kann Journalismus zur Aufarbeitung von Kriegsverbrechen beitragen und kritische Debatten in Gang bringen? Das sind nur einige der Fragen, die die Fachzeitschrift für Erinnerungskultur im Westlichen Balkan aufgreift. Die Publikation ist in vier Sprachen verfügbar.
NEW ISSUE of Balkan.Perspectives Online: No 13
© forumZFD

Balkan.Perspektives: Pressefreiheit und Verantwortung

Die 13. Ausgabe der Balkan.Perspectives ist in vier Sprachen online verfügbar: www.dwp-balkan.org.

Im westlichen Balkan befinden sich die Nachkriegsgesellschaften noch immer im Wiederaufbau. Spannungen liegen vielerorts nur knapp unter der Oberfläche. In diesem Kontext haben stark politisierte Medienbotschaften eine destabilisierende Wirkung.

Aus Sicht von Kritikern verbreiten einige Medien heutzutage kaum verhohlene Propaganda. Dieselben politischen Eliten, die bereits in den 1990er Jahren an der Macht waren, beeinflussen die öffentliche Meinung durch politische “Drehs” (englisch „Spins“), die über die Massenmedien an die Öffentlichkeit vermittelt werden. Dadurch verfestigen die Medien spalterische Rhetorik und hindern die Gesellschaften daran, Abstand von der Vergangenheit zu gewinnen und erlittene Traumata aufzuarbeiten.

Dieses gesellschaftliche Klima lässt Medienschaffenden und anderen Akteuren nur wenig Raum, um komplexe Zusammenhängen vielseitig zu betrachten und unterschiedliche Perspektiven zu Wort kommen zu lassen. Journalistinnen und Journalisten stehen oftmals vor der Herausforderung, faktenbasiert über gegenwärtige und vergangene Ereignisse zu berichten und somit die dominanten gesellschaftlichen Narrative in Frage zu stellen. Mehr noch, der Raum für unabhängigen und kritischen Journalismus ist nicht nur eingeschränkt, sondern kann sogar gefährlich sein.

Perspektiven für einen konstruktiven Dialog

In der 13. Ausgabe der „Balkan.Perspectives“ erörtern die Autorinnen und Autoren aus Forschung, Journalismus und Rechtswissenschaft den gegenwärtigen Zustand der Medien im Westlichen Balkan. Sie blicken auf die zugrundeliegenden Strukturen und zeigen Perspektiven auf, wie Räume für eine vielseitige Berichterstattung geschaffen werden können. Die Beiträge machen Mut, vielfältige Blickwinkel auf einen Sachverhalt einzuräumen und dominante Interpretationen der Vergangenheit zu hinterfragen. So kann ein konstruktiver Diskurs auch über kontroverse Themen in Gang gebracht werden.

Zu den Autorinnen und Autoren gehören Dafina Halili, Dinko Gruhonjić, Dushica Nofitoska, Dr. Lejla Turčilo, Sara Velaga, Serbeze Haxhiaj, Teofil Pančić und Zhaneta Zdravkovska.

Wir hoffen, Sie finden diese Ausgabe der Balcan.Perspectives eine anregende, herausfordernde und interessante Lektüre. Rückmeldungen sind stets willkommen. 

Inhaltsverzeichnis der Balkan.Perspectives, Nr. 13:

  • News & Updates - regional
  • Vox Populi: Is it “taboo” to report on or speak about war crimes in our society? - regional
  • Challenging the Truth - Kosovo
  • The Burden of Reporting on War Crimes in Kosovo - Kosovo
  • Truth Not Spoken on Time is worse than a Lie - North Macedonia
  • Media as Society’s Alarm to Deal with the Past - Bosnia and Herzegovina 
  • The Serbia Case: Tabloid Journalism and Dealing with the Past - Serbia
  • Media Reporting on the Past: Continuation of Conflict or Peace Building? - Bosnia and Herzegovina 
  • The Law on Free Access to Public Information and Access to Public Information in Practice - North Macedonia
  • The Media and the Past that is not Passing - Serbia
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