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Eintreten für die Menschlichkeit

forumZFD-Stellungnahme zur Eskalation der Gewalt im Nahen Osten

Wir, die Mitarbeitenden des forumZFD, trauern um alle Opfer des Krieges in Palästina und Israel. Wir verurteilen alle Angriffe und Gewaltakte gegen die Zivilbevölkerung auf das Schärfste. Wir fordern die beteiligten Parteien auf, einen sofortigen Waffenstillstand zu vereinbaren, über die Freilassung aller Geiseln zu verhandeln und die dringend benötigte Hilfe für die Menschen in Gaza zu leisten, die eine beispiellose humanitäre Krise und unermessliches Leid erfahren.
Stacheldraht an der Grenze zum Gaza-Streifen
© forumZFD

Als deutsche Organisation, die sich für Frieden und Gewaltfreiheit einsetzt und seit mehr als zwei Jahrzehnten mit Partnern im Nahen Osten zusammenarbeitet, fordern wir die deutsche Regierung auf, alle Parteien zur Einhaltung der Prinzipien des humanitären Völkerrechts und zu einem sofortigen Waffenstillstand zu drängen. Wir fordern die Bundesregierung ferner auf, alle internationalen Bemühungen zur Beendigung des Krieges aktiv zu unterstützen.

In den letzten 75 Jahren hat es trotz der Friedensbemühungen von Akteuren auf beiden Seiten in Israel und Palästina immer wiederkehrende und eskalierende Gewalt gegeben. Das aktuelle Ausmaß an Gewalt, Gräueltaten und menschlichem Leid übersteigt alles, was wir in der jahrzehntelangen Geschichte dieses Konflikts und der Besatzung gesehen haben. Die fortschreitende Militarisierung wird nur noch mehr Gewalt hervorbringen und die Gräben zwischen den Menschen vertiefen.

Mit großer Sorge beobachten wir einen alarmierenden Anstieg von Antisemitismus, anti-arabischem Rassismus und Islamophobie in Deutschland, im Nahen Osten und weltweit. Als Fürsprecher*innen von Gewaltfreiheit und der friedlichen Bearbeitung von Konflikten sind wir überzeugt, dass Frieden nur aus der Achtung der Würde und der Grundrechte auf Leben und Freiheit eines jeden Menschen erwachsen kann.

Wir beobachten eine steigende Zahl von Vorfällen, bei denen Stimmen, die ein Ende von Gewalt und Unterdrückung fordern – seien es palästinensische, israelische, muslimische, jüdische oder andere Stimmen – im öffentlichen Raum, in den Medien und in der politischen Debatte ins Abseits gedrängt oder sogar zum Schweigen gebracht werden. Die Drohungen gegen und die Unterdrückung von Menschen und Gruppen, die sich im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts für Gewaltlosigkeit und Frieden einsetzen, nehmen zu. Diese Stimmen müssen nicht nur geschützt, sondern sogar gestärkt werden. Wir fordern daher die Bundesregierung auf, sich für eine langfristige, gewaltfreie Transformation des Konflikts einzusetzen und Akteure für Frieden und Menschenrechte weiterhin zu unterstützen und zu begleiten.

Als Friedensorganisation werden wir auch in Zukunft durch unsere Arbeit der wachsenden Feindschaft und Polarisierung in Deutschland und im Nahen Osten entgegenwirken. Auch inmitten eines andauernden Krieges werden wir weiterhin Menschen unterstützen und ermutigen, sich unterschiedliche Perspektiven auf den Konflikt anzuhören und eine gemeinsame Basis zu suchen. Wir rufen alle Menschen dazu auf, dasselbe zu tun: Jetzt ist es an der Zeit, unsere Stimmen zu erheben, uns Spaltung, Diskriminierung und Polarisierung entgegenzustellen und für den Frieden einzutreten.

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