In diesem Gespräch werden wir über die Rolle sprechen, die Kunst und Kultur in Kriegszeiten spielen. Kunst und Kultur, die oft als etwas Außergewöhnliches angesehen werden, können die Menschlichkeit zurückbringen, die in Kriegszeiten allzu oft verloren geht. Der 7. Oktober und der darauf folgende Krieg haben den Status quo in Jerusalem und die Realität aller Menschen verändert. In der Geschichte von Feelbeit geht es darum, sich gemeinsam dem Schmerz zu stellen, mit der Wut und der Hoffnungslosigkeit umzugehen und dadurch Wege zu finden, unsere Menschlichkeit und die Gesellschaft als Ganzes wiederzufinden.
Über Feelbeit:
Feelbeit ist ein Kollektiv von Israelis und Palästinenser*innen, die Kunst und Musik schaffen, um die Gräben in Jerusalem zu überbrücken. Ihre preisgekrönten Produktionen vereinen ein breites Spektrum an künstlerischen Disziplinen, von Musik, Theater und Film bis hin zu digitaler Kunst, Podcasts und Installationen. Alles, was sie präsentieren, ist in der Liebe zu den verschiedenen Menschen dieses Ortes verwurzelt. Ihr Antrieb ist die Überzeugung, dass Kunst und Musik die Grenzen überschreiten müssen, wenn alles andere nicht mehr funktioniert.
Über die Redner:
Emmanuel Witzhum: Emmanuel Witzhum verbindet die Arbeit als Komponist, künstlerischer Leiter und Schöpfer künstlerischer digitaler Erfahrungen. Derzeit ist er Leiter der kreativen Entwicklung des Kulturhauses Feelbeit und Kurator des kreativen Resident-Programms am ZEISS Innovation Hub am KIT.
Er hat künstlerische Kollaborationen mit Partnern wie dem Ensemble Modern in Frankfurt, IRCAM, Google, dem Guggenheim, der Alvin Ailey Dance Company, dem Enjoy Jazz Festival, dem Future en Seine Festival, dem Matadero, dem Jewish Culture Festival in Krakau, dem Jüdischen Museum in Berlin, dem Pacific North Western Ballet, dem ZKM und ZEISS und vielen anderen geschaffen.
Als Bratschist trat er unter anderem mit dem Orpheus Chamber Orchestra in New York, der Berliner Staatskapelle und dem Ensemble Intercontemporain auf. Mit dem Ensemble Intercontemporain hat er unter Pierre Boulez Aufnahmen für die Deutsche Grammophon gemacht.
Er ist Berater und Dozent zu Themen wie Transformationsprozesse in der Kunst und strategische Geschäftsentwicklung in der Kunst im 21. Jahrhundert.
Zuhdi Najeeb: Zuhdi Najeeb, ein Palästinenser aus Jerusalem, leitet das Team für Kommunikation und soziale Medien bei Feelbeit und konzentriert sich darauf, kulturelle Initiativen für die palästinensische und arabischsprachige Gemeinschaft zugänglich zu machen. Mit fünf Jahren Erfahrung in diesem Bereich hat er einzigartige Fähigkeiten entwickelt, um verschiedene Erzählungen in seine Arbeit zu integrieren und eine kulturell sensible Sprache zu kultivieren, die ein vielfältiges Publikum von Künstler*innen und Gemeinschaften effektiv anspricht. Zuhdi hat einen BA-Abschluss in Marketing von der Arab American University in Palästina und hat an verschiedenen Führungsprogrammen und Workshops zu Themen teilgenommen, die für die Gesellschaft in Ost-Jerusalem relevant sind.
Das Event ist Teil der Online-Veranstaltungsreihe "Nahost: Hoffnung schaffen in Zeiten des Krieges".