In mehreren Städten setzten sich Aktivist*innen im Rahmen ganz unterschiedlicher Veranstaltungen mit den gesellschaftlichen Problemen auseinander, die den Jugendlichen in der Region besonders am Herzen liegen. Dabei ging es vor allem um Mobbing, Umweltschutz und Frieden.
Die erste Phase des Projekts begann 2019 in Skenderaj und Mitrovica (Kosovo), in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Jugendzentrum (Qendra Rinore Publike Skenderaj) und dem Jugend-Diakoniezentrum. Im Juli 2020 organisierte ein Team junger Friedensaktivist*innen aus Skenderaj eine Online-Diskussion, um ein wachsendes Bewusstsein für das Problem von Mobbing und Gewalt an Schulen zu schaffen.
Was ist Mobbing und welche Formen kann es annehmen? Was sind die Hauptgründe und Konsequenzen dieses Phänomens? Wer ist dafür verantwortlich, Fälle von Mobbing zu melden und bieten Schulen ausreichende Unterstützung? Was ist unsere Rolle als Zeugen? Dies sind die Fragen, die von den Aktivist*innen mit der Unterstützung von Vllaznim Bimbashi, einem Schulpsychologen und Experten auf dem Gebiet, diskutiert wurden.
Die Diskussion zeigte auf, dass das im Kosovo unzureichende Bewusstsein für diese Thematik zu späten und oftmals unangemessenen Reaktionen führt. Trotz wachsender Bemühungen in diese Richtung fehlen den Schulen immer noch Kapazitäten und Ressourcen, um Mobbing rechtzeitig und angemessen zu bekämpfen. Diese erschreckende Realität wurde in einer Online-Umfrage von April bis Mai 2020 von dem Team der jungen Friedensaktivist*innen verdeutlicht: Tatsächlich fanden nur 24,7% der 166 Befragten (hauptsächlich zwischen 16 und 19 Jahren), dass Schulen dieses Problem ausreichend behandeln würden.
Ein Baum für Umweltschutz und Frieden
In Mitrovica organisierten unsere Friedensaktivist*innen am 24. Juni 2020 eine Veranstaltung, die ein wachsendes Bewusstsein für die Dringlichkeit von Umweltschutz schaffen sollte. Die natürliche Umwelt ist ein gemeinsamer Reichtum und es steht in unser aller Verantwortung, diese gemeinsam über alle Grenzen hinaus zu schützen. Anhand einer Präsentation und einem Quiz diskutierte das Team die Konsequenzen der Umweltverschmutzung, den menschlichen Einfluss, die Wichtigkeit individuellen und kollektiven Handelns und die gesellschaftliche Verantwortung aller Menschen in dieser Sache.
Nach einer Aufräumaktion in der Innenstadt debattierten die Jugendlichen über den Einfluss ihres alltäglichen Lebens auf die Natur. Sie forderten stärkeres Engagement der lokalen Behörden und stellten klar, dass der Schutz der Natur in der Verantwortung aller Menschen ist.
Zum Abschluss der Aktion wurde vor dem Jugend-Diakoniezentrum ein neuer Baum gepflanzt. Dieser steht symbolisch für eine sauberere und friedlichere Welt.
„Wunsch nach Frieden“ ist auch die Botschaft, die das Team junger Friedensaktivist*innen aus Gjakova mithilfe eines neuen Wandbildes im Stadtzentrum vermitteln möchte. Das Wandbild steht für ein aktives Engagement, für kulturelle Diversität, Respekt und Gewaltlosigkeit. Laut den örtlichen Aktivist*innen und Partner*innen ist die anhaltende Diskriminierung und Spaltung eines der Hauptprobleme des Kosovo. Aus diesem Grund spielt die Jugend eine Schlüsselrolle für das Aufbauen von Perspektiven für eine friedvollere Gesellschaft.