Meine Arbeit in der KKB
Ich arbeite beim forumZFD als Referent für Beratungsprozesse in der Kommunalen Konfliktberatung (KKB). Meine Aufgabe ist es, Beratungsprozesse für kommunale Akteure im Umgang mit Konflikten zu begleiten.
Wir arbeiten mit einem Pool von 13 erfahrenen Berater*innen, die als Externe in gemeinsamen Runden mit Beteiligten aus den jeweiligen Kommunen das Konfliktgeschehen zunächst analysieren und dann auch die Entwicklung von Handlungsoptionen und gegebenenfalls deren Umsetzung begleiten. Ich stelle aus unserem Pool die Berater*innen-Teams für die jeweilige Beratungssituation zusammen, beteilige mich an Lenkungsrunden und begleite auch den weiteren Prozess.
Bewährter Beratungsansatz
Unser Ansatz bietet sich neben dem Thema Integration auch für viele andere Herausforderungen und Konfliktfelder an, die zum Beispiel aus dem demografischen Wandel, dem Strukturwandel, knapper werdenden Ressourcen oder dem Klimawandel erwachsen können. Dabei können viele Konflikte auf kommunaler Ebene ihre Ursachen in Krisen haben, die sich weit entfernt abspielen, die aber lokale Auswirkungen haben und bei denen die Kommunale Konfliktberatung sinnvoll zum Einsatz kommen kann.
In günstigen Fällen ergeben sich Veränderungen bereits dadurch, dass die Beteiligten ins Gespräch kommen, die Motive für ihre jeweiligen Positionen kennenlernen und darüber nachdenken, welche Handlungsoptionen es gibt.
Inzwischen sind solche Beratungsprozesse in etwa 25 Städten und Landkreisen angegangen worden. Mehr über unsere KKB-Projekte erfahren Sie hier.
Internationales Potenzial ausloten
Nach den vergangenen Jahren in einem Deutschland Programm des ZFD würde ich zu gerne einmal in einem internationalen Kontext ausprobieren, was von unserem multiperspektivischen, sehr systemischen, stark prozessorientierten Ansatz unter den Bedingungen eines anderen Landes oder einer anderen politischen Kultur funktionieren könnte.
Ende 2021 beschäftigte sich ein Workshop des forumZFD damit, das internationale Potenzial des KKB Ansatzes auszuloten. Eine Erkenntnis daraus war für mich: Ob bei der KKB in Deutschland oder beim ZFD außerhalb Europas, ob in Demokratien oder in autoritären Strukturen, man muss immer diejenigen finden und mit denjenigen zusammenarbeiten, die eine Veränderung der Gesellschaft, in der sie stehen, voranbringen wollen.
Mit denen zusammenarbeiten, die Veränderung wollen
Sowohl in der KKB als auch in Projekten des ZFD, soweit ich sie kennengelernt habe, geht es darum, mit denen ins Gespräch zu kommen, die für das Allgemeinwohl verantwortlich sind. Zu kommunizieren, „was wirklich los ist“ bei den Betroffenen – Speaking truth to power. So lassen sich Veränderungen anregen. Dies funktioniert aber nur mit Verantwortlichen, die zuhören wollen – Those who want to listen. Und es braucht die Verantwortlichen „an der Macht“, die das Zusammenleben verändern wollen – Who want to change – in Richtung eines positiven Friedens, der auf wachsender sozialer Gerechtigkeit aufbaut und dadurch nachhaltig ist.
Den vollständigen Artikel von Wolfgang Dörner (Originaltitel: "Kommunale Konfliktberatung. Mit denen zusammenarbeiten, die Veränderung wollen") lesen Sie in der Zeitschrift transfer 2/2022 „Konflikte, Krisen und Humanitäre Hilfe“. Die Zeitschrift steht auf der Website der Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste e.V. (AGdD) zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen zu unserem Programm der Kommunalen Konfliktberatung KKB finden Sie hier.
Wolfgang Dörner ist Sozialpädagoge und Politikwissenschaftler und arbeitet seit 2013 beim forumZFD. Er war im Zivilen Friedensdienst (ZFD) in Papua Neu Guinea (DED/GIZ), den Philippinen, in Kambodscha und im Libanon (forumZFD) tätig und gehört heute dem KKB-Team des forumZFD an.