Am 22. Juni eröffnete das War Childhood Museum („Museum für Kindheiten im Krieg“) die erste Ausstellung in Kiew. Die Eröffnungsfeier war eine der ersten großen zivilgesellschaftlichen Veranstaltungen seit dem Ende des Corona-bedingten Lockdowns in der Ukraine. An der Eröffnung nahmen Vertreter*innen internationaler Organisationen, ukrainische Regierungsvertreter*innen, Diplomat*innen, Fachleute und zivilgesellschaftliche Organisationen teil.
Kindheiten im Krieg sind ein wichtiges und sensibles Thema für die Menschen in der Ukraine. Etwa 66.000 Kinder sind direkt vom andauernden Krieg im Osten des Landes betroffen. Über 195.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen und 200.000 Kinder leben an der Kontaktlinie, die die Konfliktparteien voneinander trennt. In der Ukraine gibt es viele Vorurteile gegenüber Menschen, die in den umkämpften Gebieten leben oder die Vertriebene im eigenen Land sind. Kinder, die an der Kontaktlinie leben oder in andere Gebiete fliehen mussten, sind nicht selten Mobbing und Ausgrenzung ausgesetzt.
Etwa 66.000 Kinder sind direkt vom Krieg in der Ukraine betroffen. Das War Childhood Museum gibt ihnen eine Stimme.
Wegen der Corona-Pandemie musste die Eröffnung mehrfach verschoben werden. Umso größer war die Freude, als die feierliche Eröffnung 2021 endlich stattfinden konnte.
Gezeigt werden zum Beispiel Spielsachen wie dieser Plüschhase...
...oder dieses Kinderbuch.
Das War Childhood Museum ist das weltweit einzige Museum, das sich auf den Einfluss von Kriegen auf Kinder und Jugendliche fokussiert.
Auch forumZFD-Vorstandsmitglied Alexander Mauz war zu Gast bei der Eröffnung, hier im Gespräch mit Iuliia Skubytska (Bildmitte), Projektleiterin des War Childhood Museum Ukraine, und Anneli Droste, damalige Leiterin des forumZFD-Programms in der Ukraine.
Die Vorbereitungen für die Ausstellung starteten bereits Anfang 2018.
Ursprünglich stammt die Idee von Jasminko Halilovic, dem Gründer des War Childhood Museums in Sarajevo. Halilovic war ebenfalls zu Gast bei der Eröffnung.
Die Ausstellung fördert das Verständnis für die Situation von Kindern und Jugendlichen im Krieg.
Die Ausstellung ist das Ergebnis langer und intensiver Arbeit des ukrainischen Teams des War Childhood Museums. Die Vorbereitungen starteten bereits Anfang 2018. Die Idee für das Projekt kam von Jasminko Halilovic, dem Gründer des War Childhood Museums in Sarajevo, nach einem Besuch in der Ukraine. Halilovic war auch bei der feierlichen Eröffnung in Kiew vor Ort.
Das forumZFD-Team in der Ukraine unterstützt das Projekt seit 2019 und wurde offizieller Partner. Ein Jahr später eröffnete das War Childhood Museum das erste internationale Büro in Kiew. Die erste Ausstellung musste aufgrund der Corona-Pandemie mehrmals verschoben werden. Umso größer war die Freude, als die feierliche Eröffnung nun endlich stattfinden konnte.
Ein weltweit einzigartiges Museum
Das War Childhood Museum ist das weltweit einzige Museum, das sich auf den Einfluss von Kriegen auf Kinder und Jugendliche fokussiert. Gezeigt werden vor allem Alltagsgegenstände wie Spielsachen oder Schulmaterialien. Die Besucher*innen lernen die persönlichen Geschichten dahinter kennen. Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen von Kindern in der Ukraine, aber einige Ausstellungsstücke erzählen auch die Geschichten von Gleichaltrigen in anderen Konflikten weltweit, unter anderem aus Bosnien-Herzegowina und aus Syrien.
Die Ausstellung will Betroffenen eine Stimme geben und ihnen helfen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Gleichzeitig fördert sie auch das Verständnis und die Diskussion in der ukrainischen Gesellschaft über die Situation von Kindern und Jugendlichen im Krieg.