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Katastrophe in Beirut

forumZFD steht an der Seite der Menschen im Libanon

Die verheerende Explosion in Beirut trifft ein Land, das schon zuvor in einer tiefen Krise steckte. Mehr als 200 Menschen sind bei der Katastrophe ums Leben gekommen, Tausende wurden zum Teil schwer verletzt, 300.000 Menschen sind obdachlos geworden. Die Katastrophe hat die politsche Krise verschärft. Friedensarbeit ist im Libanon nun dringender denn je.
Beirut_Hafen nach der Explosion
© UN Photo Paqual Gorriz

Die 16 Mitarbeitenden des forumZFD im Libanon sind körperlich unversehrt geblieben. Doch sowohl das Büro des forumZFD als auch Wohnungen mehrerer Kolleg*innen wurden von der Wucht der Explosion verwüstet, Fenster und Türen zerstört. Das forumZFD hat allen sofortige Hilfe zugesagt, um Fenster und Türen zu ersetzen und sicheres Wohnen zu gewährleisten, und damit das forumZFD-Team seine Arbeit bald fortsetzen kann. Denn Friedensarbeit ist im Libanon nun dringender denn je.

Das Land befand sich schon vor der Explosion in einer tiefen Krise.

Noch in den letzten Tagen hatten steigende Fallzahlen von COVID19 zu einem verschärften Lock down geführt. Die Intensivbetten in den Krankenhäusern waren deshalb schon vor der Explosionskatastrophe weitgehend belegt. Der fragile Staat, der so viele Geflüchtete beheimatet, kommt grundlegenden Aufgaben wie der Energieversorgung, der Müllentsorgung oder, wie wir jetzt sehen, der Hafenaufsicht und Gefahrenabwehr für seine Bürger*innen nicht nach.

Große Teile der Zivilgesellschaft des Landes haben deshalb in den vergangenen Monaten ihre Unzufriedenheit über diese Missstände in einer lebendigen Protestbewegung, in der sich Menschen über politische und religiöse Grenzen hinweg zusammen getan haben, zum Ausdruck gebracht.  Auch einige unserer Partnerorganisationen haben sich an diesen Protesten beteiligt. Wir haben sie in dieser Zeit mit Angeboten zur gewaltfreien Kommunikation unterstützt.

Friedensarbeit in der Notsituation fortsetzen

Wir werden unsere Friedensarbeit mit aller Kraft fortsetzen. Aber zurzeit gilt es, zunächst den betroffenen Menschen in ihrer Not, Trauer und Wut zur Seite zu stehen. Wir prüfen bereits, welche Unterstützung wir unseren Partnern in der aktuellen Notsituation geben können, damit sie perspektivisch wieder in den Alltag – soweit der nach einer solchen Katastrophe wieder hergestellt werden kann – zurückkehren können. Mit unseren Friedensfachkräften haben wir zum Beispiel darüber gesprochen, wie wir psychosoziale Betreuung anbieten können. Eine Idee, die zeigt, wie wir uns mit unserer Expertise einbringen könnten.

Neben den unmittelbaren zerstörerischen Auswirkungen der Explosion ist schon jetzt sicher, dass die langfristigen ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen die Menschen im Libanon über Jahre hinweg beeinträchtigen werden. Neben dem durchlebten Bürgerkrieg bedeutet die jüngste Katastrophe ein weiteres kollektives Trauma für die libanesische Gesellschaft. Wir wollen Hilfe leisten, wo materielle Schäden behoben werden müssen, soweit das in unseren Möglichkeiten liegt. Vor allen Dingen aber werden wir unseren Partner*innen und Friedensfreund*innen vor Ort solidarisch und menschlich zur Seite stehen.

 

 

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