Vor fünf Jahren beschlossen die Mitglieder der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung samt ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, nur zwei Monate später folgte das Klimaabkommen von Paris. Die Euphorie in der Zivilgesellschaft war groß – auch unter Friedensbewegten, denn „Frieden“ wurde prominent in die Nachhaltigkeitsagenda aufgenommen. Zugleich gab es warnende Stimmen: Dies seien auf lange Zeit die letzten großen multilateralen Abkommen, bei denen sich die Staatengemeinschaft auf gemeinsames Ziele zum Wohle aller verpflichtet habe. Sie sollten recht behalten.
Am 3. November wurde der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen wirksam. Im September zog die Generalversammlung der Vereinen Nationen Bilanz zu den globalen Nachhaltigkeitszielen und stellte fest: Wenn wir so weitermachen wie in den letzten fünf Jahren, dann werden wir die Ziele krachend verfehlen. Auch Deutschlands Beiträge zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele sind bisher unzureichend.
Eine Vereinbarung der Regierungen allein bringt noch keine positive Veränderung. Jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Frieden ist mit gesellschaftlichen Konflikten verbunden, muss mühsam erstritten werden: Atomausstieg, Kohleaussteig, Verbot von Atomwaffen, mehr Klimaschutz – alle Fortschritte wären ohne teils jahrzehntelange gesellschaftliche Proteste nicht erreichbar gewesen.
Sind die globalen Nachhaltigkeitsziele wirkungslos geblieben? Wo und wie gelingen dennoch positive Veränderungen? Und was können Engagierte in Bundespolitik, Kommunen und Gesellschaft in der verbliebenen Dekade tun? Welche Konflikte müssen wir wagen auf dem Weg zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele? Über diese Fragen diskutierten wir mit Kathrin Vogler, friedenspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, und Bernd Ludermann, Chefredakteur von „Welt-Sichten“, einem Magazin für globale Entwicklung und ökumenische Zusammenarbeit.
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