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Gemeinsame Zukunft jetzt! I (2014–2019)

Aufbau inklusiver Mechanismen zur Förderung von sozialem Zusammenhalt, gemeinsamer Entscheidungsfindung, gewaltfreier Konflikttransformation und partizipativer Gemeinschaftsentwicklung

A group of refugee kids in Lebanon
© forumZFD

Die syrische Krise hat auch den Libanon auf verschiedenen Ebenen getroffen. Die Vereinten Nationen geben die Anzahl von syrischen Flüchtlingen im Libanon offiziell mit 1,1 Millionen an, wonach das Land gemessen an seiner Einwohnerzahl mehr Geflüchtete aufgenommen hat als jedes andere Land der Welt. Die steigende Zahl der Schutzsuchenden stellt eine enorme Belastung für die gesellschaftliche Stabilität und die Wirtschaft im Libanon dar. Vor diesem schwierigen Hintergrund humanitärer Bemühungen ist die Zivilgesellschaft wachsenden Spannungen ausgesetzt, ohne über die dringend benötigten Bewältigungsstrategien zu verfügen. Als Katalysator für Veränderung ist die libanesische Gesellschaft aufgefordert, innovative Konzepte umzusetzen, um angemessen auf die zunehmend komplexe Realität vor Ort reagieren zu können.

So hat das forumZFD gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen Basmeh & Zeitooneh (bis 2019) und LOST (bis 2017) das Projekt „Future Together Now!“ (zu Deutsch: „Gemeinsame Zukunft jetzt“, FTN) als Teil des Programmbereichs Community Mobilising entwickelt und durchgeführt. Ziel war es, die libanesische Zivilgesellschaft bei der Verbesserung der Beziehungen zwischen verschiedenen (libanesischen und nicht libanesischen) Gemeinschaften zu unterstützen und gemeinsam inklusive Mechanismen für Konflikttransformation, Gemeinschaftsentwicklung und für den sozialen Zusammenhalt zu schaffen.

Hierfür wurden im ersten Schritt in verschiedenen Gemeinschaften in der Bekaa-Ebene und in Tripoli zusammen mit den Partnerorganisationen sogenannte Community Activists ausgewählt. Diese wurden durch das Team des forumZFD für Capacity Development zu Themen wie Konflikttransformation, Kommunikation, Dialog, Verhandlung, Mediation und Gemeinschaftsentwicklung geschult. Im Anschluss an die Schulungsphase folgte jeweils die praktische Anwendung des Gelernten. So konnten die Community Activists die Spannungslinien in ihrem lokalen Kontext bestimmen und sich angemessen auf die Bedürfnisse vor Ort einlassen. Im nächsten Schritt planten und organisierten die Community Activists in ihren jeweiligen Gemeinschaften Aktivitäten, die maßgeschneidert auf die lokalen Konflikte und Bedürfnisse eingingen. Dabei wurden sie vom forumZFD in Form von Supervision und Beratung unterstützt.

Gleichzeitig gingen das forumZFD und die lokalen Partner Basmeh & Zeitouneh und LOST auf Schlüsselakteurinnen und -akteure in den Gemeinden zu, um einen Konsultationsprozess anzuregen. Sie sprachen zum Beispiel mit Kommunalbeamten, Rektoren und religiösen Führern, aber auch mit lokalen NGOs, Studierenden, Frauen und Kindern sowie mit Menschen im weiteren Umfeld der betreuten Gemeinden. Auf diese Weise wurde der Community-Mobilising-Ansatz in den lokalen Kontext integriert und konnte an die variablen Rahmenbedingungen vor Ort angepasst werden.

Neben den Community Activists wurden auch die begleiteten Gemeinden und unsere Partnerorganisationen durch das Projekt „Future Together Now!“ unterstützt. Über die vom forumZFD geleistete Kapazitätsentwicklungs- und Mentoringarbeit konnten die Organisationen weitere Fähigkeiten auf dem Gebiet der Konflikttransformation und Gemeinschaftsentwicklung erwerben und erhielten Impulse für die Entwicklung und Durchführung eigener Projekte und Schulungen.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie in der Kurzbeschreibung (englischsprachig).

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