forumZFD-Geschäftsbericht 2020

Positive Bilanz trotz Pandemie

2020 Annual Report
© forumZFD

Köln, August 2021. Mit dem Geschäftsbericht 2020 veröffentlicht das forumZFD seinen Finanzbericht des vergangenen Jahres für den Verein Forum Ziviler Friedensdienst e.V., die Forum Ziviler Friedensdienst GmbH und die Stiftung Forum Ziviler Friedensdienst. Er gibt außerdem einen umfassenden Einblick in die Arbeitsschwerpunkte des forumZFD, die insbesondere durch die weltweite COVID-19-Pandemie beeinflusst wurden.

„Mit dem Rückblick auf das Jahr 2020 schauen wir auf den Beginn einer globalen Krise, die uns als international arbeitende Friedensorganisation in jedem der 13 Länder getroffen hat, in denen wir tätig sind“, so Oliver Knabe, Vorsitzender des Vorstands des forumZFD. „Die Covid-19-Pandemie betraf jede erdenkliche Facette unserer Arbeit: die Qualifizierungskurse, die Friedensläufe und die vielen Veranstaltungen und Begegnungen weltweit, für die wir neue Formate suchen mussten.“

Finanziell war der Verein 2020 stark von der Pandemie betroffen. Durch den vollständigen Wegfall der geplanten Friedensläufe fehlten etwa 140.000 Euro Spendeneinnahmen. Außerdem fielen die Einnahmen aus Verwaltungskostenzuschüssen aufgrund von abgesagten Projektaktivitäten und dem Ausreisestopp einiger Mitarbeiter*innen geringer aus als geplant. Dennoch konnte die Organisation das Jahr mit einem sehr positiven Ergebnis abschließen.

Neben Mitarbeitenden und Mitgliedern waren es nicht zuletzt die vielen Förderer*innen und Spender*innen, die zu einem hervorragenden Ergebnis beigetragen haben. „Die Solidarität, die wir erfahren haben, konnten wir weitergeben: an von der Pandemie betroffene Partner*innen in der Ukraine ebenso wie an viele Menschen im Libanon, denen wir nach der Explosion über unsere Partner*innen bei der psychosozialen Bewältigung der Krise helfen konnten“, erklärt Oliver Knabe.

Die Friedensarbeit erforderte große Flexibilität und Umdenken: Innerhalb weniger Tage hat das Team der Akademie für Konflikttransformation nach der Absage des Präsenzkurses in Friedens- und Konfliktarbeit ein neues Online-Format entwickelt und mit insgesamt 31 Teilnehmenden erfolgreich durchgeführt. In Jordanien, Israel und Palästina ging es u. a. darum, den Austausch zwischen den Menschen lebendig zu halten und die Beziehungen zu Partnerorganisationen auszubauen, während die Krisen und Katastrophen im Libanon psychosoziale Soforthilfe und Aufklärung über politische Missstände erforderten.  In Kambodscha benötigten Lehrkräfte der Buddhistischen Universität Battambang technische Geräte, um den Unterricht zu Methoden der gewaltfreien Konflikttransformation online fortzuführen. Auch in der Ukraine wurden Projektaktivitäten in den virtuellen Raum verlegt und z. B. ein Dokumentarfilm produziert, um Stereotype und Vorurteile abzubauen. Vielfältig und kreativ war auch die Arbeit im Westlichen Balkan, etwa mit einer Alle-Lichter-Aus-Aktion zum Tag der Vermissten oder einer neuen
Zusammenarbeit mit einer Jugendorganisation, die sich gegen Hate Speech engagiert. Kurz vor Ausbruch der Pandemie konnte noch eine internationale Konferenz zum Thema Friedensjournalismus mit 300 Teilnehmenden in Davao, Philippinen stattfinden.

Michael Germer, Vorsitzender des Aufsichtsrats, zeichnet ein zufriedenes Bild: „Das Geschäftsjahr 2020 war für das forumZFD ein Krisenjahr, das uns durch das Auftreten der weltweiten Covid-19-Pandemie vor bisher nicht gekannte Herausforderungen gestellt hat. Es war aber auch ein Jahr der Solidarität, der Kreativität, der Innovation und der Resilienz. Denn dank der Widerstandsfähigkeit, des beeindruckenden Ideenreichtums und des unermüdlichen Fleißes der Menschen, die im forumZFD arbeiten, sind alle zwar erschöpft, aber als Organisation gestärkt aus diesem Jahr gekommen.“

Der vollständige Geschäftsbericht und weitere Informationen finden sich hier.